Feldversuche mit Pestiziden in Groß-Zimmern

Anfang Juni sind gesundheitliche Beschwerden bei mehreren Bürgern und auch bei Hunden aufgetreten, die sich auf den Wegen zwischen den Feldern in unmittelbarer Nachbarschaft zum Otzbergring aufgehalten haben. Zeitgleich wurden dort zu Versuchszwecken Pflanzenschutzmittel auf den Feldern aufgebracht, die unter anderem den giftigen Wirkstoff Oxamyl beinhalten.

Die Firma Ibacon aus Roßdorf, die im Auftrag der chemischen Industrie diese Versuche durchführt, um die Umweltverträglichkeit für die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln zu prüfen, schließt eine Gefährdung von Tieren und Menschen durch die Versuche allerdings aus.

Die Grünen sind aktuell im Gespräch mit der Geschäftsleitung der Ibacon, um die Vorfälle aufzuklären und für die Zukunft zu erreichen, dass die Bürger informiert werden, dass Versuche in größerer Entfernung zu Freizeitwegen und Ortsrand stattfinden und dass eine Gefährdung von Mensch und Tier ausgeschlossen werden kann. Auch wollen wir, dass die Gemeindeverwaltung, die von den Versuchen seit langem Kenntnis hatte, solche Informationen auch der Öffentlichkeit verfügbar macht.

Der flächendeckende und intensive Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln wird von Umweltschutzorganisationen und den Grünen seit langem kritisiert. Die gesetzlichen Regelungen sind industriefreundlich und lassen immer noch zu viele Risiken für Mensch und Umwelt zu. Hier ist vor allem eine bürgerfreundliche Politik auf Europa- und Bundesebene erforderlich. Solange der Gesetzgeber die Interessen der Bürger denen der chemischen Industrie und konventionellen Landwirtschaft unterordnet, raten wir jedem Bürger bei der Vermutung einer gesundheitlichen Beeinträchtigung durch Pflanzenschutzmittel sofort einen Arzt auf zu suchen. Ärzte sind verpflichtet, bei entsprechendem Befund, dieses der Pflanzenschutzbehörde anzuzeigen. In diesen Fällen kann strafrechtlich gegen die Verursacher ermittelt werden. Generell sei jedem empfohlen, Felder während des Besprühens mit Pflanzenschutzmitteln weiträumig zu umgehen.

Artikel kommentieren

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden. Weiteres entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.