Kommunahlwahl 2021

 

Wahlprogramm BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN Groß-Zimmern

Zur Kommunalwahl am 14.03.2021, unsere Schwerpunkte für die Wahlperiode 2021 – 2026

1. Betreuungsangebote in Kitas und Schulen verbessern
2. Schonender Umgang mit Umwelt und Natur in der Flächennutzung
3. Bauleitplanung ökologischer ausgestalten
4. Verkehrsberuhigung des Ortskerns vorantreiben
5. Hauptverkehrsstraßen für sicheren Rad und Fußverkehr optimieren
6. Bürger:innen in Entscheidungen einbeziehen und Bürger:innenentscheide erleichtern
7. Integration von neuen Mitbürger:innen fördern
8. Erhalt des dörflichen Charakters von Klein-Zimmern
9. Digitalisierung der Verwaltung beschleunigen
10. Regenwasserversickerung verbessern
11. Lichtverschmutzung reduzieren
12. Insektenfreundliche Vorgärten & Gärten fördern

Klimaschutz: Alternative Energien, Sanierung kommunaler Gebäude,
Energieeinsparung, Kommunalfinanzierung

Wir Grünen möchten, dass Gemeindeeigene Gebäude bei Austausch der Anlagentechnik künftig nur noch mit regenerativen Energien beheizt bzw. gekühlt werden. Hierfür sind die Gebäude bei Bedarf umzurüsten. Die Gemeinde soll Anreize schaffen, damit sich auch Bürger:innen für regenerative Energien entscheiden können, wie z.B. solarthermische Warmwasserbereitung oder Pelletsheizungen. Eine Beratung über die Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung ist dabei unverzichtbar und muss in der Gemeindeverwaltung etabliert werden. Bei der Sanierung und Errichtung von Gebäuden der Gemeinde befürworten wir eine Unterschreitung von mindestens 30 % der Grenzwerte des derzeit gültigen Gebäudeenergiegesetzes aus dem Jahre 2020.
Kommunen finanzieren viele nachhaltige Vorhaben, etwa in den Bereichen Wasser und Abwasser, Energieversorgung, Gebäude, Mobilität und der Land- und Forstwirtschaft. Diese Finanzierungsbedarfe sollen auch durch neue, nachhaltige Formen der Finanzierung unterstützt werden. Zudem sollen kommunale Anlagevermögen nachhaltig angelegt werden. Dies erleichtert die Finanzierung der nachhaltigen Vorhaben und unterstützt nachhaltige Finanzmärkte.

Natur und Umwelt

Für einen attraktiven Wohnstandort sind nahe Erholungsflächen unverzichtbar. Waldflächen sind zu schützen und durch das Forstamt optimal zu pflegen. Wir sehen die Ausdehnung von Hausgärten über die Grenzen eines Bebauungsplans in den Außenbereich hinein kritisch. Wir befürworten grüne Vorgärten statt kaum bepflanzten Schottergärten. Diese bieten Tieren und Insekten einen vielseitigen Lebensraum und heizen sich im Sommer nicht zu stark auf wie reine Schottergärten.
Der ökologischen und nachhaltigen Landwirtschaft möchten wir auch vor Ort Raum geben. Dazu ist es notwendig die dafür erforderlichen landwirtschaftlichen Flächen auch vor Ort zu erhalten und nicht einer ausufernden Ortsrandbebauung zu opfern, damit regionale Produkte vor Ort produziert und vermarktet werden können. Die damit eingehenden kurzen Wege dienen sowohl dem Umwelt- als auch dem Klimaschutz.
Die Grünen setzen sich mit Nachdruck für die Gestaltung und langfristige Sicherung geeigneter Freiflächen zur Naherholung für alle Teile der Bevölkerung ein. Erhalt und Aufwertung von Flächen für den Biotop- und Artenschutz sollen durch Pflegeprogramme sichergestellt werden. Eine Renaturierung mit den zur Verfügung stehenden Fördermitteln hat Vorrang
Wir streben einen Verbund der Hecken auf unseren Fluren an, das sind Brücken, Schutz, Zufluchtsorte u. Lebensraum für das Wild, die Vögel und Insekten. Wir sprechen uns für eine Baumschutzverordnung aus, die auf der einen Seite Bäume schützt, andererseits aber auch die Interessen der Bürger:innen berücksichtigt.

Baum- und Waldschutz

Für den Gemeindewald favorisieren die Grünen eine naturnahe Waldbewirtschaftung. Diese ist aus ökologischen und Naturschutzgründen, aber auch aufgrund mittelfristiger finanzieller Vorteile, Monokulturen vorzuziehen. Aufgrund des in den nächsten Jahrzehnten zu erwartendem globalem Temperaturanstieg fordern wir auch die Fortführung der bereits ansatzweise erfolgten schrittweisen Umstellung des Baumbestandes auf dem Klima angepasste Arten, wie zum Beispiel Eichen und Kastanien, natürlich in Zusammenarbeit mit dem Forstamt.
Unser Ziel sind gesunde und strukturreiche Wälder, die Verbesserung der biologischen Vielfalt und eine naturgemäße und nachhaltige Waldwirtschaft. Dafür geben die FSC-Standards die weltweit höchsten Kriterien vor und wir freuen uns, dass sich die Hessische Forstverwaltung und die Gemeinde dieses hohe Niveau zu Eigen machen. Mit der FSC-Zertifizierung wurde eine langjährige grüne Forderung umgesetzt. Mit unserem Antrag im Parlament „Mehr Bäume für Groß-Zimmern“ fanden wir eine Mehrheit; dieser Beschluss wird seit dem Jahr 2020 auch umgesetzt. Pflanzen, vor allem Bäume, haben einen starken positiven Einfluss auf die Qualität der Luft, die uns in Groß- und Klein-Zimmern umgibt. Wie alle Pflanzen verbrauchen sie Kohlendioxid und erzeugen Sauerstoff.

Nachhaltigkeit, Wohlstand und Wachstum neu entdecken

Kann Wachstum angesichts von Klimawandel, Artensterben und Ressourcenverknappung ein zukunftsfähiges Konzept bleiben? Wir Grüne meinen: Ein ständiges „Größer, schneller und weiter“ ist kein erstrebenswertes Ziel. Umweltgesichtspunkte müssen gleichberechtigt mit sozialen und ökonomischen Aspekten berücksichtigt werden – im Sinne echter Nachhaltigkeit für die nachfolgenden Generation. Wir wollen eine gemeinwohlorientierte soziale Marktwirtschaft. Viel wäre durch das Kleinhalten von Wirtschaftskreisläufen zu gewinnen. Stichworte: Förderung für kleine Fachläden, Secondhand-Läden, regionalen Anbau und Vermarktung.
Wertvolle Flächen und Naherholungsgebiete wollen wir keinem zweifelhaften Fortschritt opfern. Der Bedarf neuer Baugebiete muss gründlich geprüft und nachgewiesen werden. Vorrangig dürfen dabei bestehende Landschaftsschutzgebiete und Naherholungsflächen nicht beeinträchtigt werden. Die Neuausweisung darf nicht zu Lasten der Lebensqualität für die Bevölkerung gehen.
Die von uns Grünen geforderte innerörtliche Entwicklung birgt eine Reihe von Chancen für die gewachsenen Gebiete. Die vorhandene zu Fuß und mit dem Fahrrad erreichbare Infrastruktur wird gestärkt. Der Parkplatzsuchverkehr wird reduziert.

Förderung von Wirtschaft und Gewerbe

Gewerbeförderung ist verstärkt auch eine Imagefrage und eine Frage der so genannten „weichen Standortfaktoren“. Neben einer ansprechenden Gestaltung der Gemeinde und einer guten Ausstattung mit sozialen und kulturellen Einrichtungen sollte Groß-Zimmern daher auch bestrebt sein, dem Ort eine moderne, ökologisch ausgerichtete Prägung zu geben und gezielt Betriebe ansprechen, die in zukunftsträchtigen Branchen, etwa im Bereich regenerativer Energieerzeugung, im IT-Bereich oder des Boden- und Gewässerschutzes aktiv sind.
Die Nahversorgung im innerörtlichen Bereich muss – soweit noch vorhanden – erhalten bleiben. Der innerörtliche Handel muss unterstützt werden. Wir streben eine Grundversorgung im Ortskern an, dies gilt für Groß- und Klein-Zimmern. Die Wiederbelebung dieser Ortskerne, die Steigerung der Attraktivität und die Verbesserung für die Bürger:innen jeden Alters durch Läden, Dienstleistungen und Gastronomie ist vorrangiges Anliegen der Grünen. Dies kann auch durch eine Teilnahme an den Landesprojekten „Unser Dorf“ bestärkt werden, insbesondere für Klein-Zimmern.

Digitalisierung für und mit den Menschen gestalten

Wir wollen die Verwaltungsleistungen weiter digitalisieren um den Menschen einen schnelleren, einfacheren und komfortableren Zugang zu ermöglichen. Wir wollen mehr Datensicherheit schaffen. Der Breitbandausbau muss weiter ausgebaut werden, wir brauchen flächendeckenden Glasfaserausbau bis in die Häuser. Wir können die Digitalisierung zur Einsparung von CO2 und anderer Emissionen nutzen. Wir Grüne haben uns wiederholt für eine Verbesserung der Bürger:innenbeteiligung z.B. bei Planungs- und Baumaßnahmen stark gemacht. Dazu müssen die relevanten Planungsunterlagen und –Informationen frühzeitig digital und ohne große Hürden den Bürger:innen frei zugänglich gemacht werden. Den Bürger:innen muss aber auch zukünftig jede unverzichtbare Behördendienstleistung ohne Internetzugang nutzbar bleiben.
Mit der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) gibt es eine klare Vorgabe, bis zum Ende des Jahres 2022 alle Verwaltungsleistungen über Verwaltungsportale auch digital anzubieten. Die zur Umsetzung schon gestartete interkommunale Zusammenarbeit verschiedener Kommunen wollen wir weiter ausbauen, um allen Kommunen im Kreis eine Umsetzung zu ermöglichen.
Durch die Digitalisierung der Verwaltung entsteht eine Vielzahl von Daten. Diese gilt es mit allen verfügbaren Maßnahmen der IT-Sicherheit zu schützen. Ein besonderes Augenmerk wollen wir dabei auch auf die Schulung der Mitarbeiter*innen setzen. Die Digitalisierung darf jedoch nicht dazu führen, dass Menschen von der Teilhabe ausgeschlossen werden. Deshalb wollen wir uns für Barrierefreiheit bei der Digitalisierung stark machen.

Wasserversorgung und Abwasser, natürliche Gewässer

Unser Trinkwasser wird vom Zweckverband Gruppenwasserwerk Dieburg geliefert. Wir setzen uns für die Reinhaltung und die Lieferung von qualitativ hochwertigem Trinkwasser zu einem angemessenen Preis ein. Eine Privatisierung lehnen wir Grüne entschieden ab.
Wir setzen uns für die Förderung der Nutzung von Regenwasser, seine Versickerung auf entsiegelten Flächen und die Regenwasserrückhaltung ein, um die öffentlichen Entwässerungsanlagen zu entlasten und den natürlichen Wasserkreislauf zu unterstützen. Hochwasserschutz ist als eine komplexe Aufgabe über die Gemeindegrenzen hinaus zu organisieren.
Die Freiflächen in der Nähe von Gewässern halten wir für besonders schützenswert. Dort gilt es in besonderem Maß, die Lebensräume für Tiere und Pflanzen zu erhalten und die Biodiversität zu sichern.
Ortskernbereich und Verkehrsberuhigung
Das Ortsbild der Kerngemeinde ist geprägt durch viele Einzelbaumaßnahmen, die in keinem sinnvollen Zusammenhang stehen. Beispielhaft hierfür sind die „Vorzeigebauten“ aus den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts am ehemaligen „Roten Platz“. Die Sicherung und Aufwertung des inneren Ortsbereichs haben für uns Grüne Vorrang vor Erweiterungen am Rand.
Die Ortsmitte muss mit Leben erfüllt werden. Das „Herz von Zimmern“ darf nicht am Ende der Jahnstraße aufhören zu schlagen. Für den Bereich des Rathausplatzes, die Kreuzstraße und den Bereich zwischen Rathaus und Kirchstraße muss in Verbindung mit der bereits gefährdeten Einzelhandelsstruktur in der Jahnstraße ein Konzept entwickelt und umgesetzt werden, das einen lebendigen Ortsmittelpunkt schafft. Das neue Rathaus und die Kulturflächen sind dabei im Zusammenhang zu sehen.
Wir wollen Straßen sanieren und keine neuen bauen. Die bereits in der Planung befindliche Baumaßnahme der Hauptstraße kann hierfür ein Anfang sein und der Verkehrsreduzierung und -beruhigung auf der Hauptdurchgangsstraße dienen. Den Einsatz von Fahrbahnschwellen auf Nebenstraßen halten wir für eine wirkungsvolle Maßnahme, um auf Raser und zu hohe Geschwindigkeiten zu reagieren, auch nachts. Für den Umbau von Verkehrsstraßen und Ortsdurchfahrten ist Bürger:innenbeteiligung und Öffentlichkeitsarbeit für uns ein wesentlicher Bestandteil der politischen Arbeit.

Kommunale Sozialpolitik

Durch das starke Ansteigen der Einwohnerzahl besteht in Groß-Zimmern weiterer Bedarf an sozialen Einrichtungen für die Bevölkerung. Hierbei ist auch der demografische Wandel zu berücksichtigen. Mittelfristiges Ziel muss es sein, in der Gemeinde eine ausreichende Zahl sozialer Dienste bereitzustellen, da sie für den Erhalt bzw. die Steigerung der Wohnqualität zwingend erforderlich sind. Der Erhalt der erfolgreichen Arbeit im Mehrgenerationenhaus ist uns Grünen deshalb wichtig. Dazu gehört es auch, die Bedingungen für Kinder und Jugendliche zu verbessern. Auf Aspekte wie Jugendhilfe, kommunale Familienpolitik, Kindereinrichtungen, Schule und die Integration Mitbürger:innen mit Migrationshintergrund haben wir ein besonderes Augenmerk.

Kindergärten, Schule, Jugendliche

Die Grünen setzen sich seit vielen Jahren immer wieder konsequent für die Bereitstellung einer ausreichenden Zahl von Betreuungsplätzen für Kinder und Jugendliche ein. Die Anzahl der Kitaplätze muss dringend weiter ausgebaut werden, um berufstätigen Eltern zu ermöglichen, die notwendige Balance zwischen Arbeit und Freizeit mit den Kindern zu schaffen. Ganztagsbetreuung, betreuende Grundschule und die Betreuung der Kinder unter 3 Jahren wurde bereits bisher sehr stark durch die Arbeit der Grünen vorangetrieben. Wir wollen die Angebote der Grundschulen prüfen und durch Maßnahmen der Gemeinde erweitern, damit alle Schulen in der Gemeinde auch zukunftssicher bleiben. Die Anstrengungen privater Initiativen im Bereich der Kinderbetreuung sind besonders zu fördern, d.h. Förderung von Kinder-Tagespflege in privaten Haushalten.

Kinderspielplätze

In Bezug auf die kommunalen Spielplätze muss aus Sicht der Grünen das Sanierungsprogramm fortgesetzt werden. Diese sind aber auch einer grundsätzlichen Neubewertung hinsichtlich Spielgeräte und Nutzung zu unterziehen. Dabei ist verstärkt auf eine Ausstattung mit Spielgeräten zu achten, die allen Altersgruppen aber auch behinderten Kindern gerecht wird und die Kreativität fördert. Dies ist nicht auf allen Spielplätzen der Fall. Die Umsetzung kann immer wieder auch unter aktiver Teilnahme der Bevölkerung erfolgen. Dadurch werden nicht nur Kosten eingespart, sondern auch die Identifikation der Anlieger mit den Plätzen wird erhöht. Hinzu kommt, dass der Sachverstand und die Wünsche der Anlieger berücksichtigt und einbezogen werden.

Sozialer Wohnungsbau / Alternative Wohnformen

Ein Gemeinwesen lebt von der Vielfalt seiner Bewohner:innen. Das Wohnungsangebot einer Gemeinde sollte deshalb hinsichtlich Wohnform, Preis und Ausstattung diese Vielfalt fördern. Aktuell wird vor allem bezahlbarer Wohnraum in durch den öffentlichen Verkehr gut erschlossener Lage nachgefragt. Wohnformen für Singles und ältere kinderlose Paare werden langfristig genauso nachgefragt werden, wie generationenübergreifendes gemeinschaftliches Wohnen. Geeignet für diese Nachfrage sind Wohnungen in mehrgeschossigen Gebäuden, die dennoch barrierefrei zugänglich sind. Deshalb müssen auch für diese Formen Bauflächen angeboten werden. Diese Flächen sollten nicht nur für Eigentumswohnungen, sondern verstärkt für öffentlich geförderten, mietpreisgebundenen Wohnraum zur Verfügung gestellt werden.
Mobilität mit dem Fahrrad und zu Fuß
Wir möchten das Fahrrad als ideales Verkehrsmittel der Bürger:innen mehr und besser fördern. Wichtig ist daher, dass die Vorschläge aus dem Verkehrsentwicklungsplan nun auch konsequent umgesetzt werden. Viele Bürger:innen haben in den letzten Jahren das Radfahren für sich neu entdeckt. Damit noch mehr Menschen das Fahrrad nutzen, wollen wir den Radverkehr durch die Ausweisung von Radwegen/-streifen fördern. Radwege müssen weiterhin geplant, gefordert und gefördert werden.

Mobilität mit dem ÖPNV

Besonders wichtig ist die Versorgung mit Dienstleistungen des Öffentlichen Personennahverkehrs. Wir Grünen hatten uns in der Vergangenheit besonders für die Einführung des Schnellbusses in die Darmstädter Innenstadt stark gemacht. Auch in Zukunft wollen wir der DADINA Verbesserungsvorschläge aus der Bevölkerung mitteilen und die Umsetzung beobachten. Wir werden die Bemühungen nicht aufgeben, Groß-Zimmern langfristig wieder an ein schienengebundenes Verkehrsmittel anzubinden (Straßenbahn, Bahn). Die entsprechenden Aktivitäten finden daher die uneingeschränkte Unterstützung der Grünen.
Mobilität muss für alle Bürger:innen bezahlbar sein. Deshalb setzen wir uns für Nutzungsangebote und Preisnachlässe, die den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht werden wie z. B. Job-Tickets, Neun-Uhr-Karte für Fahrten außerhalb der Hauptverkehrszeiten und Seniorentickets ein.

Mobilität von PKWs und LKWs

Durch die Anordnung einer angemessenen Geschwindigkeit (30 km/h statt 50 km/h auf allen Straßen der Gemeinde), die Unterbindung von Parken auf den Gehwegen und (zeitweise) LKW-Fahrverbote kann schon ein Großteil der Lärm-Probleme ohne bauliche Veränderung behoben werden.
Fußgänger-Ampeln, Umgestaltung zu Misch-Flächen sowie die Verbreiterung von Geh- und Radwegen zulasten der Verkehrsfläche für den motorisierten Verkehr sind bauliche Maßnahmen, die der ansässigen Bevölkerung dienen und überregionalen Verkehr abschrecken. Hier sehen wir den Ansatz für Verbesserungen der Ortsdurchfahrten in Groß- und Klein-Zimmern.
Für die Grünen ist die nicht ordnungsgemäße Nutzung notwendiger Stellplätze und Garagen und stattdessen das Abstellen der Fahrzeuge auf den begrenzten öffentlichen Parkflächen im Straßenraum kein Kavaliersdelikt. Zu jedem Wohnbauvorhaben sind laut gemeindlicher Stellplatzsatzung Flächen für den ruhenden Verkehr auf dem Grundstück nachzuweisen. Sofern die Gemeinde das konsequent kontrolliert, dient das der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer, erleichtert Feuerwehreinsätze und schafft Raum für die Verbesserung der Aufenthaltsqualität im Freien. In diesem Zusammenhang wollen wir prüfen lassen, ob wir Dauerparken auf den begrenzt vorhanden öffentlichen Flächen nicht durch Zeitbegrenzungen oder Gebühren einschränken können.

Förderung des Ehrenamtes

Das Leben in unserer Gemeinde wird geprägt vom vielfältigen Engagement der Bürger:innen in Sportvereinen, bei der freiwilliger Feuerwehr, in Umweltschutzorganisationen, in sozialen Gruppen oder auf anderem Wege. Bürgerliches Engagement und Ehrenamt wollen wir weiterhin kommunalpolitisch würdigen und fördern durch eine bessere Vernetzung der ehrenamtlichen Strukturen. Dazu soll auch überprüft werden, ob das Ehrenamt für den Bürgerbus nicht in die Entschädigungssatzung aufgenommen werden kann.
Angesichts der Herausforderungen des demografischen Wandels und der mit ihm verbundenen Strukturveränderungen vor allem im ländlichen Raum und vor dem Hintergrund defizitärer Haushalte bedarf es in den Gemeinden mehr denn je die Mobilisierung eigener Kräfte und Stärken. Wir Grünen setzen uns auch dafür ein, dass Bund, Land, Kreis und Kommune ihren hoheitlichen Pflichten nachkommen, und diese nicht an die ehrenamtlich engagierten Bürger:innen delegieren.
Senioren/Pflegebedürftige Bürger:innen
Groß-Zimmern kann mittlerweile gute Einrichtungen einer ambulanten Tagespflege anbieten. Trotzdem scheint es uns wichtig zu ermitteln, in welchem Umfang es in Groß-Zimmern Bedarf für einen Altenhilfe- und Sozialverein gibt, über den eine Dienstleistungsbörse eingerichtet werden kann. Wir arbeiten daran, dass die Wohn- und Pflegeeinrichtungen noch stärker in das Ortsgeschehen eingebunden werden.

Vereinsförderung

Die Grünen setzen sich für die Unterstützung von Vereinen ein, die zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Bürger:innen und zur Integration aller Menschen in unserer Gemeinde beitragen. Wir sind der Meinung, dass die wichtige Rolle der Vereine insbesondere im Bereich der Jugendförderung gewürdigt werden muss. Deshalb wollen wir Grünen an der bisherigen Förderung festhalten und weitere Förderungsmöglichkeiten ermöglichen.

Rechtsextremismus

Die Gefahr rechtsgerichteter politischer Strömungen wurde zu lange unterschätzt. Fremdenhass gehört leider nicht der Vergangenheit an. Rechtsextreme, die sich als Alternative zu demokratischen Parteien anbieten, wollen das Miteinander der Menschen kompromittieren. Die Grünen stellen sich mit aller Entschiedenheit gegen rechtsextreme und neonazistische Umtriebe. Die Verbreitung von ausländerfeindlichem, rassistischem und menschenverachtendem Gedankengut wollen wir weiter verhindern und hierfür in Groß-Zimmern parteiübergreifende Bündnisse etablieren.

Baugebiete im Ortsbezirk Klein-Zimmern

Der dörfliche Charakter von Klein-Zimmern, der im Semder Pfad Richtung Markstraße in den letzten Jahren erheblich gelitten hat, ist zu erhalten. Sind die Voraussetzungen erfüllt, können wir uns eine Erweiterung der Wohnbauflächen in Klein-Zimmern, die dem Erhalt der vorhandenen Infrastruktur – insbesondere von Grundschule und Kindergarten – dienen, vorstellen. Nach den abschließenden Arbeiten “In der Pfütze“ sind weitere größere Baulandausweisungen in den kommenden Jahren jedoch zu vermeiden, um den neuen und alten Bürger:innen des Ortsteils die Möglichkeit des zueinander Findens zu geben. Zudem sind Autobestand und Verkehr erheblich angestiegen. Daher müssen Ausweisungen von neuen Baugebieten behutsam und kleinteilig erfolgen. Schützenswert als Naherholungsgebiet ist besonders die Gersprenzaue zwischen Klein- und Groß-Zimmern.

Verkehr im Ortsbezirk Klein-Zimmern

Wir fordern ein besseres Busangebot im Ortsteil Klein-Zimmern und eine veränderte Linienführung. Der Bus von und nach Darmstadt fährt mitten durch das Wohngebiet, ohne Haltestelle, nur um praktisch wenden zu können.
Am Fahrradweg nach Dieburg sollte eine Beleuchtung installiert werden, damit frühmorgendliche Pendler und Schüler sicher ihr Ziel erreichen können. Dies fordern wir Grüne bereits seit Jahren.
Bürgerservice im Ortsbezirk Klein-Zimmern
Mindestens einmal pro Monat sollte nach unseren Vorstellungen das Bürgerbüro in Klein-Zimmern anwesend sein. Denkbar wäre ein mobiler Bürgerservice: ein tragbares Koffersystem, das unter anderem aus einem Laptop, Drucker/Scanner, einem Kartenlesegerät sowie einem EC-Terminal bestehen könnte. Damit könnte eine Vorreiterrolle in Sachen Bürgerfreundlichkeit und Bürgernähe eingenommen werden und aufwendige Behördengänge für die Klein-Zimmener entfallen. Das Angebot der Sparkasse mit dem mobilen Sparkassen-Büro muss in Klein-Zimmern erhalten bleiben.

Kindergarten/Schule im Ortsbezirk Klein-Zimmern

Wir unterstützen alle Maßnahmen, die den Bestand dieser Einrichtungen in Klein-Zimmern gewährleisten.
Der Kindergarten Blumenstraße ist seit langem Bestandteil dieses Ortsteils, ist gut ausgelastet und betreut die Kinder von 3-6 Jahren auch in den Nachmittagsstunden. Er wird trotz Neubau eines Kindergartens am Semder Pfad mittelfristig bestehen bleiben. Der Fortbestand der Geißbergschule sollte langfristig gewährleistet sein, darauf muss insbesondere im Schulentwicklungsplan ab 2021 für den Kreis Darmstadt-Dieburg geachtet werden.
Als Grundschule leistet sie hervorragende und erfolgreiche Arbeit, auch in den Bereichen Sport und Musik und bietet mit kleinen Klassen allen Schülern ein optimales Lernumfeld. Als Herzstück des Ortsteils stellt sie zudem ein wichtiges soziales Bindeglied dar für lebendige Dorfkultur, Vereinsleben, Kindergarten und das Miteinander im Ort. Der musikalische Schwerpunkt mit Flöten-Klasse im 2. Jahrgang, Flöten- und Bläser-AG ab 3. Jahrgang und Chor ab Klasse 2 wird weiterhin unterstützt.