Fluglärm in Groß-Zimmern

Fluglärm weiter bekämpfen

Der Ortsverband(OV) von Bündnis90/Die Grünen wollen sich weiterhin dem Thema Fluglärm widmen, zumal der hessische Verwaltungsgerichtshof die Südumfliegung kassiert hat.

Die Südumfliegung war wegen des Baus der neuen Nordwest-Landebahn für Flugzeuge mit Zielen im Norden eingeführt worden.

Die Flugrouten werden jetzt neu festgelegt, das Urteil könnte sogar das Ende der neuen Landebahn sein,  wird aber möglicherweise auch Einfluss auf den Lärmaktionsplan Hessen, Stand Sept. 2012, Teilplan Flughafen Frankfurt/Main, haben.

Laut Lärmaktionsplan Hessen, Teilplan Flughafen Frankfurt/Main, der eine Auswertung der Lärmsituation vornimmt und die Möglichkeiten für die Bevölkerung beschreibt, liegt Groß-Zimmern weder in der Tageschutzzone 1 oder 2 und auch nicht in der Nachtschutzzone.

Gleichzeitig wird aber dort beschrieben, dass Groß-Zimmern ein Anspruchsbereich für eine mögliche Erstattung von Aufwendungen für bauliche Schallschutzmaßnahmen in Schlafräumen ist, falls die Schallpegel am Tage 65 Dezibel und in der Nacht 55 Dezibel übersteigen.

Hierzu stellt OV-Sprecher Lüdemann fest: „Mehr Flugbewegungen bzw. andere Flugrouten durch das Kasseler Urteil sind zwar derzeit nicht erkennbar aber auch nicht auszuschließen. Laut Fraport ist es aber noch immer das Ziel ab Sommer 2014 mehr Flugbewegungen zu haben. Daher wird es in Zukunft noch lauter werden, vor allem wenn das dritte Terminal für Flugzeuge kommt. Dies wollen wir Grünen verhindern und werden dabei von unserer Landtagsfraktion unterstützt. Allerdings hat die Fraport AG den Bauantrag für das Terminal 3 eingereicht“.

Ein 430 ha großes Gelände südlich des bestehenden Flughafens, frei werdend durch den Abzug der amerikanischen Streitkräfte, soll dafür genutzt werden. Ein neues Terminal für weitere 14 Mio. Passagiere pro Jahr und 50 Flugzeug-Positionen mit dazugehöriger Infrastruktur, Parkhäuser sowie Umschlagplatz für Fracht.

„Wir wollen endlich einmal eine professionelle Auswertung der Messungen, die seit Jahren in Groß-Zimmern durchgeführt werden. Nur so können wir auch Ansprüche der Bürger gegenüber der Fraport feststellen und veröffentlichen bzw. Auswirkungen auf  Neubauten feststellen“, so OV-Sprecher Reiner Raab. Raab weiter: „Wir wollen uns bei diesem Thema auch mit anderen Kommunen austauschen“.

Das Thema „Fluglärm“ beschäftigt die Bevölkerung in Groß- und Klein-Zimmern schon längere Zeit: Die Aufgabenstellung war, in Klein- und Groß-Zimmern, Fluglärm-Messungen durchzuführen, welche durch die Flugbewegungen des Airports in Frankfurt am Main ausgelöst wurden.

Die Grünen fordern ein Nachtflugverbot von 22-6 Uhr sowie den Versuch, den Bau des 3. Terminals zu verhindern. Im Falle eines Regierungswechsels nach den hessischen Landtagswahlen am 22. September sollen die Belange der vom Fluglärm betroffenen Bürger endlich gewürdigt werden.

„Tatsächlich ist Lärm ein ernst zu nehmender Stressfaktor und kann zu erheblichen Gesundheitsbelastungen führen. Der Schutz des Privat- und Familienlebens sowie der Wohnung stellt aber immer noch ein Grundrecht dar und sollte Vorrang vor wirtschaftlichen Interessen haben“, so Lüdemann abschließend.

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